Tschüss und auf Wiedersehen

Mit so einem neuen Bankanwendungsverfahren ist es ja ähnlich, wie mit einer guten Partnerschaft. Man findet zusammen und prüft, ob man einen gemeinsamen Weg gehen kann. 

Nun können wir nicht unbedingt davon sprechen, dass agree21 für uns die Liebe auf den ersten Blick war. Zu manchen Zeiten fühlte es sich gar wie eine Zwangsheirat an. Was sollen wir sagen, unsere Beziehung musste sich erstmal entwickeln. Vertrauen aufbauen. Und hin und wieder aushalten, dass die eine oder andere ungeliebte Eigenschaft zum Vorschein kam, mit der wir uns am liebsten gar nicht auseinander setzen wollten.

Unsere erste Arbeitswoche unter agree21 liegt nun hinter uns. Eine Woche voll von Bauchkribbeln, Nervosität, gespanntem Entdecken und hingebungsvollem Ausprobieren. Begleitet wurden wir dieser Tage von einem Dutzend Kollegen unseres Rechenzentrums, der Fiducia & GAD IT AG. Gemeinsam haben wir Fehlerlisten gewälzt, Einstellungen vorgenommen, den Alltag mit der neuen Bankanwendung kennengelernt. Tränen getrocknet und Händchen gehalten. Erfolge gefeiert und zusammen gelacht. Aber auch Tricks und Kniffe entdeckt, die uns den Alltag erleichtern werden. 

Jetzt ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Agree21 und wir schaffen den weiteren Weg auch allein. Und trotzdem werden wir uns wünschen, dass hin und wieder nochmal eine helfende Hand aus dem Hintergrund gereicht wird. Deshalb sagen wir heute nur „Tschüss und auf Wiedersehen“ liebes Migrationsteam. Wir bedanken uns herzlich für die tatkräftige Unterstützung und fühlen uns gut gewappnet für das, was in nächster Zeit auf uns zukommen mag!

Können wir das schaffen?

Yo, wir schaffen das! 

Da sind wir nun. Einen Tag nach Dialogfreigabe. Hinter uns liegt ein spannender, hektischer, nervenaufreibender aber auch fröhlicher Tag.

Morgens um 8 Uhr wurde der Leitstand eröffnet. Als ich um kurz vor zehn die Bank betrete erfahre ich als erstes, dass die Bilanz korrekt übermittelt wurde und wir kurz vor dem „point of no return“ stehen. Gegen halb elf ist es dann soweit. Unsere Vorstände Norbert Philipp und Andre Niemeyer unterzeichnen die Dialogfreigabe. Ein bewegender Moment. 


Es folgen Fachtests des gesamten Systems. Die Kollegen am Markt bereiten die Kassen für die Schalteröffnung am Montag vor. Gemeinsam mit Reiner von der IT testen sie Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und Service-Terminals. In der Kreditabteilung wird kontrolliert, ob Kreditverträge, Sicherheiten und Co. ordnungsgemäß hinterlegt sind. Und ich teste das eBanking auf Herz und Nieren.

Im Leitstand werden währenddessen alle Fehlermeldungen und Probleme gesammelt und analysiert. Oft rufen wir von dort die Fachkollegen vom Rechenzentrum an, um Fragestellungen zu besprechen und Lösungen zu finden. Mit zwischenzeitlich bis zu zwanzig Leuten aus Bank und Rechenzentrum geht es dort oft unruhig zu. 


Zur Abschlussbesprechung ist die Erleichterung groß. Die Migration ist ordentlich durchgelaufen. Geldautomaten funktionieren wieder, das eBanking ist für die Freigabe am Montag morgen vorbereitet, Kunden, Karten und Konten wurden ins neue System übertragen.

Ein paar Baustellen haben wir für die kommende Woche noch aufgedeckt. Die nachträglichen Steuerungen werden wir jetzt Schritt für Schritt vornehmen. Während sich anderenorts das Bierfest langsam füllt ging es um 18 Uhr für uns in den wohlverdienten Feierabend.

Migration: check ✅ 

Nichts geht mehr

Still war es hier in den vergangenen Wochen. Zu gern würden wir hierfür das Sommerloch und wohlverdiente Urlaube verantwortlich machen. Doch in Wahrheit waren wir zu beschäftigt. Und haben ganz entgegen unserer Vorsätze viel zu wenig Zeit gefunden, euch auf diesem Blog auf unserem steinigen Weg zu agree21 mitzunehmen.

Hatten wir Anfangs noch gedacht, die Schulungen in Westrhauderfehn und im JadeWeserPort seien die Zeitfresser des Projekts, so wurden wir im Anschluss daran eines Besseren belehrt. Die größte Herausforderung war, die Fachthemen zum großen Ganzen zusammenzufassen. Vernetzt zu denken und über den Tellerrand zu blicken. Alle Kollegen mitzunehmen und die Prioritäten richtig zu setzen. 

 Seit einigen Tagen befinden wir uns nun in der „frozen zone“. Das Vorproduktionssystem, in dem wir alle Steuerungen und Eingaben für die Migration auf agree21 vorgenommen haben, wurde eingefroren und wartet nun auf die Endübernahme. Auch im bestehenden System sind wir eine Woche vor „cut over“ eingeschränkt. Damit alles richtig übertragen wird können wir beispielsweise schon heute keine Karten mehr bestellen oder neue Kreditanträge anlegen.

Beim Roulette würde man jetzt sagen: „Nichts geht mehr!“. Alle Einsätze sind gemacht und wir schauen voller Zuversicht, auf welcher Zahl sich die Kugel nieder lässt.

Die Welle

Die agree21 Welle bricht über uns hinein. Unser Büro im JadeWeserPort war in den letzten Wochen so hoch frequentiert wie nie zuvor. Die Arbeitsplätze in der Bank hingegen blieben oft leer. „Agree-Schulung“ war die häufigste Antwort auf die Frage, wo der eine oder andere Kollege gerade sei. 

Annika und Jost haben inzwischen fünf Wochen intensives Training mit allen Kollegen hinter sich. Sie haben das selbst erst kurz zuvor erlernte Wissen auf charmante Weise weitergegeben. Und sind so zum Fels in der Brandung geworden. Und auch die anderen Multiplikatoren haben ihre Schulungen durchgeführt und in dem Zuge die Chance genutzt, alle Kollegen zu ihren Fachthemen wieder auf einen einheitlichen Kenntnisstand zu bringen.

Wenn man dieser Tage so durch die Bank geht hört man immer häufiger Gespräche zu agree21. Viele Kollegen arbeiten mit zwei Systemen parallel. Bearbeiten tagesaktuelle Aufträge in bank21 und testen im Anschluss, wie sich der selbe Vorgang in der neuen Anwendung darstellen lässt. Vieles läuft dabei schon rund. Dennoch fiebern alle der endgültigen Umstellung in acht Wochen entgegen. Und auch, wenn die See in den ersten Tagen nach Migration etwas unruhig ist, wir für die Anliegen unserer Kunden etwas länger brauchen als gewohnt, sind wir doch zuversichtlich, dass wir schnell wieder in ruhiges Fahrwasser gelangen. Und wir dann nach und nach die Vorteile von agree21 für unsere Kunden sinnvoll einsetzen können. 

Tatatataaaaa

Die letzten Wochen war es hier etwas ruhiger im Blog. Mit Hochdruck haben wir daran gearbeitet, die zweite technische Übernahme (TÜ2) vorzubereiten. Außerdem mussten alle Schulungsunterlagen erstellt werden. In dieser Woche geht’s nämlich los. Wir zeigen endlich allen Kollegen agree21 und sind schon ganz gespannt, wie sie die Neuerungen aufnehmen werden. 

Für die meisten von uns ist das eine neue Erfahrung. Seminare aufzubauen, als Referent tätig zu sein, erster Ansprechpartner für ein System zu sein, was wir selbst erst vor wenigen Wochen erlernt haben.

Insofern macht sich ein wenig Aufregung breit. Und wir freuen uns, dass bald die gesamte Bank das, was wir die letzten Monate aufgebaut haben, auf Herz und Nieren testet. Nur so können wir unsere Prozesse optimieren und mögliche Fehler aufdecken. Denn die Experten sitzen da, wo die Anliegen unserer Kunden heute schon bearbeitet werden. Als Mitarbeiter in der Kreditabteilung, als erster Ansprechpartner im Service, als Berater auf der Mission, unsere Kunden genossenschaftlich zu beraten. Sie alle wissen am besten, welche Funktionen sie brauchen, um ihre täglichen Aufgaben zu erledigen. 

Nebenbei geht’s an die Bereinigung der Fehlerlisten aus der TÜ2. Von der ersten bis zur zweiten Übernahme aller Echtdaten konnten wir gut die Hälfte der Fehler bereinigen. Bei der heutigen Nachbesprechung wurden rund 10% der Fehler halbautomatisch ausgebügelt. In solchen Schritten kann es also weiter gehen.

Tippelditipp

Ein Murmeln geht durch die Reihen. Man hört mal schnelles, mal bedachtes tippen auf den Tastaturen. „Hab ich richtig gejoint?“ hier, „Wo hast du das Datenfeld gefunden?“dort.

Zwei Tage Programmierung in IDA liegen hinter Frank, Renke, Thomas und mir. Wir kümmern uns in der Bank darum, Auswertungen anzufertigen. So behalten wir den Überblick über Kunden, die bald volljährig werden und mit uns neue Verträge abschließen müssen. Informieren die Kundenberater frühzeitig über Fälligkeiten von Geldanlagen oder Abläufen von Festzinsbindungen. Zu unserem Betreuungsauftrag gehört nämlich auch, diese Termine unserer Kunden im Auge zu behalten und mit ihnen darüber zu sprechen, wie es danach weitergehen soll.

Nun haben wir gelernt, wie wir eben solche Daten in agree21 wiederfinden und über IDA auswerten können. Zwar ist die eingesetzte Software identisch mit der bisherigen. Der Aufbau aller Datenfelder aber gänzlich anders. Wir haben ein paar tolle, neue Befehle kennengelernt, die uns die Programmierung in Zukunft erleichtern werden. Und Standardabfragen entdeckt, die sich gut verwenden lassen. 

Insofern waren es, des vielen Stoffs zum Trotz, zwei erfolgreiche Schulungstage. Und heute Nacht träumen wir sicher alle von leise klickernden Tastaturen.

Ring, Ring, Ring 

Wir schreiben den 7. August 2017. Es ist Montag, 10 Uhr. Das Telefon von Projektleiter Frank steht nicht still. Genervt nimmt er den Hörer ab. „Sicher schon wieder ein Kollege aus den Geschäftsstellen.“ denkt er sich. Und behält Recht. Es ist bestimmt schon das zwanzigste Telefonat, das er an diesem Morgen entgegen nimmt. Die Servicekräfte können keine Einzahlungen mehr verbuchen, die Berater keine Konten eröffnen und auch im eBanking hakt es an allen Ecken und Enden. „Hätte ich doch bloß in den Seminaren kurz vor Weihnachten besser aufgepasst. Ich war wirklich zu sehr mit der Organisation der Weihnachtsgeschenke beschäftigt.“ stöhnt er vor sich hin…

Zum Glück war Frank in dieser Woche nicht allein in Westrhauderfehn. Er hatte Katrin und Matthias an seiner Seite, die gemeinsam mit ihm das Kompetenzsystem unter agree21 aufbauen werden. Und er hat auch nur zwei, drei Mal ganz kurz an Weihnachten gedacht. Zumindest hat er mir das gesagt… nun gut, es wird schon schief gehen 😁

Auf Mission, Kundenwünsche zu erfüllen 

Es ist 16 Uhr, als mich eine Nachricht von Frank erreicht. Er schreibt mir aus Westrhauderfehn, wo er sich mit den Kreditabteilungskollegen Swantje, Frank und Stephan sowie Revisor Thomas eine 350-seitige Teilnehmerunterlage zum Thema Administration und Migration Kredit vorgenommen hat. Ein pünktlicher Feierabend scheint nicht in Sicht.

Wie gewohnt wird den Fachkollegen am ersten Tag die neue Bedienerführung unter agree21 näher gebracht. Denn sie müssen auch ab August 2017 noch in der Lage sein, Kreditverträge anzulegen oder Sicherheiten zu verwalten. Schließlich stehen dahinter oftmals Herzenswünsche oder besondere Projekte unserer Kunden. Sei es der Traum von den eigenen vier Wänden, für den eine Baufinanzierung erforderlich ist, oder der Investitionskredit für die Erweiterung des eigenen Unternehmens. 

Natürlich ist es auch wichtig, bestehende Kreditverträge mit den gültigen Konditionen und vereinbarten Laufzeiten 1:1 ins neue System zu übernehmen. Damit dabei nichts schief geht werden bis zur endgültigen Umstellung im August drei Testläufe stattfinden. Zu vorgegebenen Terminen wird der gesamte Kundenbestand dann in unser Vorproduktionssystem, in dem wir agree21 derzeit aufbauen, importiert. So können wir simulieren, ob alle Daten korrekt übernommen werden und unsere Einstellungen richtig sind. Es bleibt also weiterhin spannend… 😉

Starkes Duo

Große Projekte brauchen Menschen, die alle Fäden in der Hand halten. Für unsere Migration ist das der Projektleiter Frank Meins und seine Stellvertreterin Katrin Büsing.


Katrin kümmert sich in der Volksbank neben diesem Großprojekt um Abläufe in der Bank und die Organisation von Geschäftsprozessen. Frank leitet als Prokurist den Betriebsbereich und die IT/ Organisation. Für sie hieß es als erstes, sich einen Überblick zu verschaffen und einen Schulungsplan für alle Mitarbeiter zu entwickeln. Dafür mussten beide stapelweise Papier lesen und mit allen Kollegen bzw. Bereichsleitern sprechen.

Die Fragen, die beide täglich beschäftigen, sind vielfältig. Welche Einstellungen werden im heutigen Bankanwendungsverfahren genutzt? Wie sollen diese unter agree21 übernommen werden? Welche Informationen sind für welche Mitarbeiter wichtig?

So beschäftigt sich Katrin beispielsweise mit der Einstellung von Textschlüsselgruppen. Diese regeln, welche Gebühren für Lastschriften, online-Überweisungen oder Auszahlungen in der Kontoabrechnung auftauchen. Außerdem hat sie ein Team aus Mitarbeitern zusammengestellt, die sich von unserem Rechenzentrum direkt für ihre Fachbereiche auf agree21 schulen lassen, um dann ihr Wissen an die Kollegen weiterzugeben.

Frank hingegen ist der Wächter der Migrationslisten. Er legt fest, welche Daten und Einstellungen übernommen werden und konfiguriert das Gesamtsystem.

Beide sind sich sicher: „Die Migration auf agree21 ist unser bisher größtes IT-Projekt, welches wir stemmen müssen. Das ist eine riesige Herausforderung, vor der wir stehen. Es ist ein weiter Weg, bis wir alle Vorbereitungen erledigt haben. Aber wir freuen uns auch auf viele gute Neuerungen, von denen sowohl unsere Kollegen als auch unsere Kunden profitieren werden.“

Worum geht’s?

Warum sind wir hier? Worum soll es in diesem Blog gehen?

Unsere Rechenzentralen bündeln die Kräfte. Ganz nach unserem genossenschaftlichen Prinzip: was einer alleine nicht schafft, das vermögen viele. Aus den zwei bisher genutzten Bankanwendungsverfahren, die bei den Volks- und Raiffeisenbanken eingesetzt wurden, haben Programmierer beider Rechenzentralen ein Neues entwickelt. Es hört auf den Namen agree21. 

Wir, die Volksbank Wilhelmshaven eG, werden im August 2017 auf das neue Anwendungsprogramm umstellen. Auf dem Weg dort hin dürfen Sie uns auf diesem Blog begleiten. Sie werden hinter die Kulissen schauen, an der ein oder anderen Stelle werden wir Sie fragen, wie wir die neuen technischen Möglichkeiten optimal für Sie, unsere Mitglieder und Kunden, nutzen sollten und sie erfahren hier an erster Stelle, was sich für Sie, zB in der Nutzung unserer Online-Filiale ändern wird. 

Wir wünschen Ihnen viel Freude, uns auf diesem spannenden Weg zu begleiten und freuen uns auf einen regen Austausch mit Ihnen.